Religion und Kultur für Kinder

Den Abend auskosten

Der Lebensabend bezeichnet die Zeit, wenn Männer und Frauen schon viel erlebt und den Berufsalltag hinter sich haben. Jetzt kommt nochmals eine
aufregende Zeit.


Der Lauf des Lebens

Alles was lebt, hat einen Zyklus. Das heisst: Es hat einen Anfang und ein Ende. Das Leben der Menschen beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tod. Dazwischen liegen fast immer viele Jahre. In der Schweiz werden die Menschen etwa 84 Jahre alt. Das war nicht immer so. Die Eltern deiner Grosseltern sind vermutlich nicht so alt geworden. Denn damals gab es nicht so gute Medizin, die Menschen achteten weniger auf ihre Gesundheit und mussten viel härter arbeiten, als wir das heute machen. Ferien? Das kannten viele nicht. Pensionierung? Auch das konnten sich nur wenige leisten. Versicherungen wie die AHV gab es damals noch nicht. Noch vor 100 Jahren war man mit 65 uralt!

 (Bild: Daniela Rütimann)
(Bild: Daniela Rütimann)

Das Leben auf den Kopf stellen

Heute ist das anders: Nach dem Arbeitsleben können die meisten Leute ihren Lebensabend geniessen. Nach vielen Jahren Arbeit als Maurer, Lehrerin, Verkäufer oder in anderen Berufen haben die meisten genügend Geld in der Pensionskasse, um über die Runden zu kommen. Und sie sind gleichzeitig auch körperlich noch fit für neue Abenteuer. Viele nutzen darum diesen Lebensabschnitt, um etwas anderes anzupacken. Eine Reise um die Welt machen! Oder
statt wie bisher jeden Tag als Angestellte zu arbeiten, selber einen Streichelzoo betreiben oder ein Beizli eröffnen. Andere haben endlich viel Zeit für ihre Hobbys. Bilder malen, Bergsteigen, mit dem Segelboot auf dem See herumkurven, Bücher schreiben oder Blumen züchten – es gibt tausend Möglichkeiten, was mit der vielen Zeit ohne Arbeit gemacht werden kann.


Kinder und Kindeskinder

Sehr wichtig ist für viele ältere Menschen die Familie. Und umgekehrt gilt das auch! Unterwegs mit dem Grossvater oder der Grossmutter – das ist für Enkelinnen und Enkel toll. Bei den Grosseltern gelten teils etwas andere Regeln als daheim. Der Grosspapi ist nicht so streng, vom leckeren Kuchen des Grossmami darf man zwei Stücke nehmen und abends kann man ausnahmsweise auch etwas später ins Bett als daheim … Umgekehrt bringen Kinder frischen Wind in das Leben von älteren Menschen. Wenn Grosseltern sich Zeit für ihre Enkelkinder nehmen, freut das auch die Eltern: Diese wissen dann, dass ihre Kinder in guten Händen sind, wenn sie während den Ferien oder zu anderen Zeiten von den Grosseltern betreut werden. Am Lebensabend können sich viele Menschen über ihre Kinder und Enkelkinder freuen – so geht der Kreislauf des Lebens immer weiter.


Text: Christine Weber

 

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