Religion und Kultur für Kinder

Das Taucherli

Federn, weisser Schnabel und etwas kleiner als Enten: Fast bei allen Gewässern tauchen die bekannten Schwimmvögel auf. Je nach Region heissen sie Taucherli, Bucheli oder Blässhuhn.

Wir können auf dem Wasser gehen

Wer kann von sich behaupten, auf Wasser gehen zu können? Wir Taucherli können das! Drohen uns Greifvögel anzugreifen, werden wir zu spektakulären Wasserläufern: Flügelschlagend ziehen wir über die Wasseroberfläche zu einem sicheren Ort. Für solche Manöver sind unsere grossen
Füsse perfekt. Um die langen Zehen herum haben wir Hautlappen. Diese geben uns schön Auftrieb.

Wir Taucherli fischen unser Futter aus dem Wasser. (Illustration: Samuel Jordi)
Wir Taucherli fischen unser Futter aus dem Wasser. (Illustration: Samuel Jordi)

In allen Gewässern zu Hause

Unter uns gibt es richtige Stadtwasservögel. Wie dieses Brutpaar: Mitten in Zürich, im Männerbad Schanzengraben beim Alten Botanischen Garten, installierte es sich. Es nistete auf der Treppe zum Wasser. Was für ein lauschiges Plätzchen! Sogar die Zeitung «20 Minuten» berichtete darüber. Die beiden liessen sich nämlich durch nichts und niemanden vertreiben. Während das Weibchen brütete, hielt das Männchen nach Störenfrieden Ausschau. Dem Bademeister zeigte es kurzum seine Krallen – seither wissen einige Menschen mehr, dass wir aus den Zehen richtige Waffen fahren können. Kaum war der Nachwuchs geschlüpft, zog die stolze Familie weiter.

Taucherli im Nest
Taucherli im Nest

Wir, die Taucherli, Blässhühner oder Blässrallen, sind überall zu sehen. Und in allen Regionen werden wir etwas anders genannt. Zum Beispiel in Zürich: Pfaff, Blässhuen, Schwarzes Wasserhuen. Oder in Luzern: Bucheli. Beim Bodensee: Beelche, Hattle etc. Doch Taucherli? So hat uns wohl einer genannt, weil wir mit dem Kopf elegant nach Nahrung unter Wasser abtauchen. Bis später!


Text: Edith Arnold


Taucherli auf Wasser

Name

Blässhuhn (Fulica atra)

Vorkommen

In Seen, Flüssen, Bächen, Weihern, Waldtümpeln und anderen Feuchtgebieten von Europa

Aussehen

Schwarzes Gefieder und weisses Schild
über Schnabel und Stirn

Alter

Bis 15 Jahre

Grösse

Vom Schnabel bis zum Schwanz 36 bis 42 Zentimeter bei einer Flügelspannweite
von 70 bis 80 Zentimeter.

Gewicht

Gewicht 550 bis 900 Gramm

Nahrung

Die Allesfresser mögen je nach Saison Insekten, Schnecken, Muscheln, Wasserpflanzen.

Nachwuchs

Die Vielbrüter nisten im Schilf, bei Bojen, auch auf Bootsstegen. 6 bis 9 Junge kommen zwei- bis dreimal im Jahr auf die
Welt. Auch das Männchen hilft bei der Betreuung.

 
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