Religion und Kultur für Kinder

Überleben dank Gestank

Ostasiatische Stinkkäfer vermehren sich bei uns. Sie mögen Säfte von Beeren und Obstbäumen. Dadurch nähren sie auch ihre Sekrete.


Warum stinkt der Stinkkäfer?

Stinkkäfer nennen sie mich. Dass ich nicht lache, äh ich meine klacke. Ich bin nämlich gar kein Käfer, sondern eine Wanze. Die meisten wissen zudem nicht einmal, wie ich genau rieche. Wer getraut sich schon, auf meinen flachen Panzer zu drücken? Er scheint so schwer auf den sechs dünnen Beinen zu liegen. Manche ahnen aber wohl auch die Drüsen darunter. Aus diesem «Duftzerstäuber» verströme ich das Abwehrsekret, wenn ich mich bedroht oder provoziert fühle.

He ich stinke nur, wenn du mich provozierst. Ansonsten rieche ich nach nichts. (Foto: Tim Haye)
He ich stinke nur, wenn du mich provozierst. Ansonsten rieche ich nach nichts. (Foto: Tim Haye)

Glückskäfer

Aus dem fernen Osten stammend, wage ich mich inzwischen bis in mitteleuropäische Städte vor, wo ich in wildfremde Wohnungen eindringe. Was ich dort tue, wenn die Leute nicht schauen? Herumkrabbeln und herumfliegen! Mit meinen Fluggeräuschen lenke ich zwischendurch die Aufmerksamkeit der Bewohner auf mich. Wenn sie mich hören und gleichzeitig sehen, reagieren sie irritiert. Sie können das Klacken kaum mit meinem Panzer in Verbindung bringen. Schon seit ich klein bin, gefällt es mir zu verwirren: Als Nymphe aus dem Ei geschlüpft, sah ich aus wie ein rot-schwarzer Marienkäfer – also ein Glücks- statt Stinkkäfer.


Gelb-orange Halskette

Ich mag sonnengewärmte Orte wie Balkone und Fassaden – gerade im Winter. Den Todesstoss könnte man mir durch Erfrieren geben. Für diejenigen, die mich nicht von der langweiligen Feldwanze unterscheiden können: Ich trage eine Halskette, nämlich fünf gelb-orange Punkte unterhalb des Halsschildes. Sie erinnern mich ans Heimatland China. Die heimische Feldwanze ist dafür auf der Unterseite von schwarzen Punkten übersät – wenn ihr auf sie drückt, seht ihr es!


«Hey, aber nicht nur ich stinke. Schau her, diese Tiere versprühen alle auch einen besonderen Duft.»

Stinktier

Stinktiere haben an ihrem Po Drüsen, mit denen Sie eine stark riechende Flüssigkeit absondern können. Wenn sich das Stinktier bedroht fühlt, kann es die Flüssigkeit bis zu sechs Meter weit spritzen. Die Flüssigkeit riecht sehr unangenehm und reizt die Augen des Gegners.

Stinktier (Foto: Wikimedia / www.birdphotos.com)
Stinktier (Foto: Wikimedia / www.birdphotos.com)

Ameisenbär

Der Ameisenbär ist der heimliche Stinker des Waldes. Er sondert eine faulig-riechende Flüssigkeit ab. Diese stinkt vier mal stärker als die des Stinktiers.

Ameisenbär (Foto: Wikimedia / Malene Thyssen)
Ameisenbär (Foto: Wikimedia / Malene Thyssen)

Zibetkatze

Diese grosse Katze ist in Afrika und Südasien unterwegs. Auch sie hat am Po Drüsen und sondert damit eine Flüssigkeit ab. Diese wurde früher sogar zur Herstellung von Parfum benützt.

Zibetkatze  (Foto: Wikimedia / Baldhur)
Zibetkatze (Foto: Wikimedia / Baldhur)
Stinkkäfer (Foto: Tim Haye)

Hallo du Stinkkäfer. Ich bin ganz lieb und bedrohe dich nicht. Du musst also nicht stinken, falls wir uns mal im Flug begegnen sollten.

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Guri freut sich

Name

Marmorierte Baumwanze

Vorkommen

Aus Asien in die Schweiz eingeschleppt

Aussehen

Marmoriertes Schild, 5 gelb-orange Punkte unterhalb des Halses, schwarzweisser Saum um den Hinterleib, schwarzweiss gestreifte Antennen

Grösse

12 bis 17 Millimeter

Ernährung

Mit Vorliebe Pflanzensäfte, Beeren, Stein- und Kernobst.

Nachwuchs

Ein Weibchen legt bis 450 Eier. Die Gelege aus jeweils 28 Eiern kleben auf Blattunterseiten.

 

Text: Edith Arnold

Stinkkäfer (Foto: Tim Haye)
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