Religion und Kultur für Kinder

Das Hungertuch

Dieses Tuch hängt während der Fastenzeit in der Kirche.


Seit etwa tausend Jahren gibt es den Brauch, ein Tuch aufzuhängen. Dieses Tuch hängt während der ganzen Fastenzeit im Altarraum:

vom Aschermittwoch bis zum Mittwoch in der Karwoche. Darum wird das Hungertuch an manchen Orten auch Fastentuch genannt. Nach der 40-tägigen Fastenzeit wird es weggeräumt.
Früher wurde der Altar in der Fastenzeit mit einfarbigen Tüchern umhüllt, die Kreuze und Bilder mit Darstellungen von Jesus wurden abgedeckt. Dies zwang die Menschen, über ihren Glauben an Gott und ihr Leben nachzudenken, ohne von Bildern abgelenkt zu sein. Später hängte man grosse Tücher auf, um den gesamten Altarraum abzudecken. Schon bald wurden diese Tücher mit Heilsgeschichten aus der Bibel bemalt. So entstanden Bibeln für die armen Leute, die damals nicht lesen und schreiben konnten. Heute erinnern die Hungertücher mit den modernen Zeichnungen daran, dass es überall auf der Welt benachteiligte Menschen gibt. Sie fordern Gross und Klein auf, sich für eine gerechtere Welt einzusetzen.

Illustration
 

Text: Domenica Continisio Holenstein

jumi – Religion und Kultur für Kinder, 21.11.2022

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